Das Herrenhaus
Wann das einstige Herrenhaus erbaut wurde ist nicht bekannt. Zum Haupteingang, sowie zum Park gab es jeweils eine Freitreppe. Im Eingangsbereich stand ein Kamin. Das Herrenzimmer befand sich im großen Saal, rechts waren die Damensalons. Die Wirtschaftsräume und die Küche waren im Keller untergebracht. Ausgestattet war das Herrenhaus mit einer Zentralheizung.
Diese Postkarte stammt aus dem Jahr 1904 und zeigt die Ansicht des Herrenhauses vom Park aus. Auf dem Bild ist Carl Friedrich Wilhelm von Tigerström bei einem Spaziergang mit seinem Sohn Ulrich zu sehen:
Abgegrenzt zur Straße war das Herrenhaus durch einen Zaun, hinter diesem gab es einen Rosengarten. Im Park waren viele Rasenflächen mit Wegen und Bäumen angelegt. Einige Obstbäume sind noch heute dort zu finden. Rechts neben dem Herrenhaus befanden sich ein Bienenhaus und Frühbeete. Den Abschluss des Parks bildete ein Graben. Zutritt zu Herrenhaus und Park hatten nur Bedienstete der Gutsfamilie, z.B. die Mamsell Frau Jürgens.
Nach 1945 wurde das Gutshaus als Wohnraum genutzt. In den 50er Jahren richtete Ernst Pauls im Keller eine Verkaufsstelle ein. Später hat Grete Heller diese im Erdgeschoss weiter geführt. Das Herrenhaus wurde in den 60er Jahren auf Grund des kaputten Daches umgebaut. Es wurde aufgestockt, bekam ein Flachdach und damit verschwanden die Türmchen, die das Gutshaus geprägt hatten. Die hintere Freitreppe wurde abgerissen und alle Wohnungen mit Ofenheizung ausgestattet.
Als 1969 das Kombinat Industrielle Mast (KIM) entstand, wurde eine große Essenküche für die Bauleute eingerichtet. In den Räumen des Gutshauses fanden Versammlungen statt und es wurden dort viele Feste gefeiert, so unter anderem Erntefeste und der Internationale Kindertag.

ABM-Kräfte legten vor dem Gutshaus ein Rondell (Blumenrabatte) an, welches von den ehemaligen Mietern und Frau Riewe gepflegt wurde.